A core set of risk factors in individuals at risk of rheumatoid arthritis: a systematic literature review informing the EULAR points to consider for conducting clinical trials and observational studies in individuals at risk of rheumatoid arthritis
https://doi.org/10.1007/s44180-021-0024-9
Übersetzter Titel der Studie
Ein Kernsatz von Risikofaktoren bei Personen mit Rheumatoide-Arthritis-Risiko: Eine systematische Literaturübersicht zur Unterstützung der EULAR-Empfehlungen für die Durchführung klinischer Studien und Beobachtungsstudien bei Personen mit Rheumatoide-Arthritis-Risiko
Die Studie in einem Satz
Anti-Citrullin-Protein-Antikörper (ACPA) im Serum sind der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis bei allen Risikogruppen, während bildgebende Verfahren und klinische Symptome zusätzliche Risikofaktoren bei symptomatischen Personen darstellen. Zusammenfassung der Studie
Diese systematische Literaturübersicht analysierte 96 Artikel aus 3.854 identifizierten Studien, um Risikofaktoren für die Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis zu bestimmen. Die Forscher fanden heraus, dass Risikofaktoren stark von der jeweiligen Risikogruppe abhängen. ACPA-Antikörper im Serum erwiesen sich als der stärkste Prädiktor für Arthritis-Entwicklung in allen untersuchten Populationen - sowohl bei asymptomatischen als auch bei symptomatischen Personen. Bei Personen mit muskuloskelettalen Beschwerden ohne sichtbare Gelenkentzündung zeigten zusätzlich bildgebende Verfahren (Ultraschall und MRT) subklinische Entzündungen als wichtige Risikofaktoren auf. Klinische Merkmale wie spezifische Gelenkbeschwerden waren ebenfalls bedeutsame Risikofaktoren bei symptomatischen Risikogruppen. Die Studie bildete die wissenschaftliche Grundlage für die EULAR-Taskforce zur Entwicklung von Leitlinien für klinische Studien bei Personen mit erhöhtem Rheumatoide-Arthritis-Risiko. Bedeutung der Studie Diese Forschungsarbeit definiert erstmals wissenschaftlich fundierte Kern-Risikofaktoren für die Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis in verschiedenen Risikogruppen. Die Studie ermöglicht es Ärzten, Personen mit erhöhtem Arthritis-Risiko besser zu identifizieren und gezielt zu überwachen, noch bevor klinische Symptome einer Gelenkentzündung auftreten. Besonders bedeutsam ist die Erkenntnis, dass ACPA-Antikörper als universeller Risikofaktor bei allen Gruppen wirken, während andere Faktoren spezifisch für bestimmte Patientenpopulationen sind. Diese Erkenntnisse schaffen die Grundlage für präventive Strategien und ermöglichen eine personalisierte Risikoeinschätzung, die zur Früherkennung und möglicherweise zur Verhinderung der Krankheitsentstehung beitragen kann. Bedeutung für die konservative Schmerztherapie Die Erkenntnisse unterstützen einen ganzheitlichen Behandlungsansatz, da sie zeigen, dass Gelenkschmerzen und muskuloskelettale Beschwerden bereits vor der sichtbaren Gelenkentzündung auftreten können und ernst genommen werden sollten. Therapeutische Übungen und manuelle Therapien können in der Frühphase besonders wertvoll sein, da sie präventiv bei Risikopersonen eingesetzt werden können, bevor irreversible Gelenkschäden entstehen und die Beweglichkeit dauerhaft eingeschränkt wird.