Liebscher & Bracht im klinischen Alltag?

Das Unfallkrankenhaus Salzburg hat im Juni 2019, gemeinsam mit der Naturwissenschaftlichen Universität Salzburg und mit Unterstützung des Ludwig-Bolzmann-Institutes eine klinische Studie zur “Einführung einer konservativen Behandlungsmethode im klinischen Alltag“ bei Patienten mit Knieschmerzen durchgeführt. Dabei wurde die „Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht“ wissenschaftlich geprüft und getestet inwieweit die Methode für den klinischen Alltag geeignet ist.

 

Was beinhaltet die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht?

Das Schmerzmodell nach Liebscher & Bracht basiert auf der Annahme, dass Schmerz eine wichtige physiologische Funktion hat. Er soll darauf hinweisen, dass in den Gelenken die Reparaturmechanismen mit den Schädigungen nicht Schritt halten können. Schmerzen werden durch den Körper über Muskelspannungen ausgelöst wobei die Faszien dabei eine tragende Rolle spielen dürften. Durch das Herabsetzen der Muskelspannung können Schäden an den Gelenken verhindert und Schmerzen reduziert werden.

Bei der Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht wird die Spannung der Muskulatur durch das Drücken bestimmter Osteopressur-Punkte und die Behandlung mit der Fascienrolle reduziert. Um diese Spannungsreduktion beizubehalten erhält der Patient eine Anleitung für spezielle Dehnungsübungen (Engpassdehnungen) die er erstmalig gemeinsam mit dem Therapeuten und dann weiterfolgend selbständig zu Hause anwenden soll. Diese Engpassdehnungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht. Dabei ist die Regelmäßigkeit ausschlaggebend um eine langfristige Reduktion der Muskelspannung, Dehnung der Faszien und die daraus folgende Schmerzreduktion erreichen zu können.

 

Die Kniegelenk Studie im UKH

Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie waren: deutliche Knieschmerzen,  6 Wochen Zeit, die Teilnahme an einer Übungsgruppe im UKH 2 Mal pro Woche sowie die Zusage konsequent jeden Tag selbständig zu Hause nach den Liebscher & Bracht Engpassdehnungsvorgaben zu üben.

20 Patienten waren schnell gefunden und Mitte Juni 2019 konnte die Studie starten. Neben dem Schmerzzustand hat man unter anderem auch noch die Schlafqualität und die allgemeine Lebensqualität jedes Patienten analysiert. Das Ergebnis nach den 6 Behandlungswochen war eindeutig:

Das Schmerzempfinden der Patienten war deutlich gesunken,  die Schlafqualität und die allgemeine Lebensqualität hingegen deutlich gestiegen.

An eine Knie-OP hat nach der Behandlung keiner der 20 Studienteilnehmer mehr gedacht. 

Das Studienergebnis hat gezeigt, dass die konservative Behandlungsmethode nach Liebscher & Bracht eine sehr effiziente Methode darstellt, die nicht nur zu einer deutlichen Schmerzreduktion führt, sondern jedem Patienten die notwendigen Hilfsmittel an die Hand gibt um selbständig eine dauerhafte Schmerzfreiheit zu erreichen.

Nähere Informationen zur Studie finden Sie hier.